Vergeude nicht dein Leben mit Werbung

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Langsamkeit, Umweltverschmutzung, Konsumismus

Digitale Werbung bringt dich dazu, nutzlose Dinge zu kaufen, die du nicht brauchst, und wertvolle Zeit zu verschwenden. Außerdem langsamen Anzeigen die Ladung von Webseiten und verursachen enorme CO2-Emissionen (sowohl direkt als auch indirekt).

Werbung, die töten

Werbung wurde schon immer genutzt, um unsere Wahrnehmung mit Hilfe der Psychologie zu manipulieren. Werber verkauften Tabak als Symbol der Befreiung, ungesunde Lebensmittel als wären sie gesund... Dann kamen Gesundheitsprobleme und Tod für Menschen, die durch diese Anzeigen überzeugt waren.

Du bezahlst sie mit deinem Geld und deiner Zeit

Wenn du ein im Internet beworbenes Produkt kaufst, wird der Teil, der die Unternehmen gekostet hat, die Werbung zu produzieren und zu verbreiten, von dir bezahlt: mit deiner Zeit und deinem Geld (wir sprechen von einer Milliardenindustrie).

Zensur

Es darf keine unkonventionellen politischen Meinungen, keine Nacktheit o.Ä. geben. Werber gehen nicht gerne Risiken ein, alles muss kontrolliert werden. Wenn du ihnen nicht gefällst, wird dein Video kein Geld einbringen, es wird nicht in den Suchergebnissen auftauchen.

Alles, was nicht zum Konsumismus beiträgt, sollte ignoriert werden, weil es ihnen kein Geld einbringt.

Keine Privatsphäre

Mit dem Aufkommen zielgerichteter Werbung überwachen viele Unternehmen alles, was du im Internet tust, und erstellen dadurch psychologische Profile, die den Werbern ermöglichen, Manipulationstechniken zu deinen Lasten zu optimieren.

Das Leben ohne Werbung

Aus all diesen Gründen blockiere ich Werbung auf Websites, Videos (einschließlich gesponserte Inhalte), usw. Mit der Zeit, die ich spare, kann ich Informationen effizienter finden und mir Videos ansehen oder Artikel lesen, ohne zu warten. So habe in kürzerer Zeit mehr gelernt, und ich kann mehr Zeit mit dem verbringen, was ich wirklich mag.

Wenn ich etwas kaufe, versuche ich, das mit Bedacht zu tun:

  • Was sind die Zutaten?
  • Gibt es Optionen von besserer Qualität?
  • Wo wurde es hergestellt?
  • Wie viel kostet das?
  • ...

Wenn mir etwas gefällt und ich es unterstützen möchte, dann tue ich das direkt (ohne Zwischenhändler), damit das mehr Geld bekommt, als wenn ich meine Zeit an missbräuchliche Werber gäbe.

Natürlich wird es auch weiterhin Werbung im Internet existieren, denn es wird immer gesponsorte Artikel, von Unternehmen finanzierte Videos, usw. geben. Zum Glück ist es möglich, viel Werbung mit Programmen wie uBlock Origin und Piped zu vermeiden.

Privatsphäre ist eine kollektive Angelegenheit

Viele Menschen geben eine persönliche Erklärung dafür ab, warum sie ihre Privatsphäre schützen oder nicht. Diejenigen, denen das nicht so wichtig ist, sagen, sie haben nichts zu verbergen. Diejenigen, die sich darum kümmern, tun dies, um sich vor skrupellosen Unternehmen, repressiven Staaten und so weiter zu schützen. In beiden Positionen wird oft fälschlicherweise angenommen, dass die Privatsphäre eine persönliche Angelegenheit ist, was nicht der Fall ist.

Die Privatsphäre ist sowohl eine individuelle als auch eine öffentliche Angelegenheit. Die von großen Unternehmen und Regierungen gesammelten Daten werden nur selten auf individueller Basis verwendet. Wir können die Privatsphäre als ein Recht des Einzelnen in Bezug auf die Gemeinschaft verstehen, wie Edward Snowden sagt:

Die Behauptung, dass einem die Privatsphäre egal ist, weil man nichts zu verbergen hat, ist nichts anderes als die Behauptung, dass einem die Redefreiheit egal ist, weil man nichts zu sagen hat.

Deine Daten können zum Guten oder zum Schlechten verwendet werden. Unnötigerweise und ohne Erlaubnis erhobene Daten werden oft für schlechte Zwecke verwendet.

Staaten und große Technologieunternehmen verletzen unverhohlen unsere Privatsphäre. Viele Menschen geben stillschweigend zu, dass sich daran nichts ändern lässt: die Unternehmen haben zu viel Macht, und die Regierungen werden nichts unternehmen, um etwas zu ändern. Und natürlich sind diese Menschen daran gewöhnt, die Macht an Unternehmen abzugeben, die mit ihren Daten Geld verdienen, und sagen den Staaten damit, dass sie ihnen kein Dorn im Auge sein werden, wenn sie eine Politik der Massenüberwachung umsetzen wollen. Letztlich wird dadurch die Privatsphäre derjenigen beeinträchtigt, denen es wichtig ist.

Kollektives Handeln beginnt mit dem Einzelnen. Jeder sollte darüber nachdenken, ob er Daten herausgibt, die er nicht herausgeben sollte, ob er das Wachstum datenschutzfeindlicher Unternehmen fördert und, was am wichtigsten ist, ob er die Privatsphäre seiner Freunde. Der beste Weg, private Informationen zu schützen, ist, sie nicht weiterzugeben. Wenn das Problembewusstsein vorhanden ist, können Projekte zum Schutz der Privatsphäre unterstützt werden.

Personenbezogene Daten sind sehr wertvoll — so wertvoll, dass manche sie als das „neue Öl“ bezeichnen — nicht nur, weil sie an Dritte verkauft werden können, sondern auch, weil sie denjenigen, die sie besitzen, Macht verleihen. Wenn wir sie den Regierungen überlassen, geben wir ihnen die Macht, uns zu kontrollieren. Wenn wir sie an Unternehmen weitergeben, geben wir ihnen die Macht, unser Verhalten zu beeinflussen. Letztendlich ist die Privatsphäre wichtig, weil sie uns hilft, die Macht zu bewahren, die wir über unser Leben haben und die sie uns so gerne nehmen möchten. Ich werde meine Daten nicht weitergeben oder verkaufen, und du?

Das automatisch installierte JavaScript reparieren oder töten?

Diese Artikel ist eine Übersetzung von dem englischen Artikel «Fix or Kill Automatically Installed JavaScript?», von Julie Marchant unter einer CC BY-SA 4.0 Lizenz veröffentlicht.

Der Aufsatz von Richard Stallman „Die JavaScript Falle“ (auf English «The Javascript trap») zeigt, dass die Menschen proprietäre Programme ausführen, die täglich automatisch, heimlich in ihren Computer installiert sind. Eigentlich herunterspielte er sehr das Problem; nicht nur führen täglich die meisten Nutzer proprietäre Software nur beim Surfen aus, sondern auch führen sie jeden Tag Dudzende or sogar Hunderte von solchen Programmen aus. Die JavaScript Falle ist ganz real und fruchtbar; man sagt, die Netz sie so kaputt ohne diesen nicht standarisierten, normalerweise proprietäre Erweiterung von HTML, dass Browser jetzt keine eindeutige Option verfügen, um JavaScript zu deaktivieren; die Deaktivierung von JavaScript, behauptet man, wird nur Verwirrung stiften.

Es ist klar, dass wir dieses Problem lösen sollen. Trotzdem, wenn er darauf konzentriert, ob die Scripts „triviale“ oder freie sind, Hr. Stallman verfehlt das Ziel: dieses Verhalten von automatischer, heimlicher Software-Installierung ist selbst das Hauptproblem. Dass fast alle Software proprietär ist, ist nur ein Nebeneffekt.

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